2. Klasse Wagen BT 7139.42 Spantenwagen mit offenen Plattformen

Allgemeines:

Bedingt durch die Sparmaßnahmen während des 2. Weltkriegs und der Zerstörung durch die Kriegseinwirkungen ergab sich nach Übernahme des vom Alliierten Rates genehmigten Wagenparkes eine traurige Bilanz. Die vielen desolaten Wagenkasten  erforderten zur Verwirklichung eines normalen Betriebes eine rasche Instandsetzung. 

Dabei wurde entschieden die zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse in der Schweißtechnik bei einem ins Auge gefassten Bau zu verwirklichen. Gleichzeitig sollte mit standardisierten Baugruppen, welche in Verbindung mit den verschiedenen zur Aufarbeitung anstehenden Untergestelle, eine möglichst rationelle Fertigung und spätere Instandhaltung erreicht werden. So baute die Hauptwerkstätte Knittelfeld 1948 nach den Ideen ihres Abteilungsleiters Ing. Fraihs drei Prototypwagen. Diese mit verschiedenen Grundrissen gebauten Wagen hatten eines gemeinsam, die aus Winkelprofilen vorgefertigten Spanten die mit waagrecht eingeschweißten Winkeln zu Fensterelementen mit einer Breite von 900mm gestaltet wurden. Damit war es möglich in entsprechenden Vorrichtungen eine einheitlich gebaute Baugruppe mit den Fensterführungen zu fertigen und diese auf das Untergestell aufzusetzen, untereinander mit weiteren Profilen, Kastenkonsolen und unterem Saumwinkel zu einem Kastengerippe zu verbinden. Dieses Gerippe wurde mit den 2mm starken Seitenwand- und den 1,5mm starken Dachblechen bedeckt und verschweißt. 

Nach Begutachtung der unterschiedlichen Prototypen wurde als primär angestrebte Form der Bau mit offener Plattform, Großraum mit Mittelgang aus der Wagengruppe Ib, If mit einer Untergestell Länge von 12150mm, Achsabstand von 8,0m beschädigten Wagen vordringlich in Angriff genommen und die ersten Serienwagen unter Verwendung der aufgearbeiteten Untergestelle mit offener Bühne. Die Inneneinrichtung bildeten die Holz-Lattenbänke ohne Zwischenwände. Die ohne Gewichtsausgleich vorgesehenen Rahmen der Fallfenster kamen aus Kostengründen und Materialmangel vorerst mit Holzrahmen zum Einbau. Ein an einem Wagenende getrenntes WC-Abteil vervollständigt die Innenausstattung. Neu eingebaut wurde die Niederdruckdampfheizung Bauart Friedmann und die elektrische Beleuchtung Bauart Dick mit riemengetriebener Lichtmaschine. Unterschiedlich war die Bremsanlage, bei beibehaltenem Hauptbremsgestänge.

In dieser Grundform kamen die als Ci > Bi(ho) bezeichneten Wagen 39200 – 39499 und 39000 – 076 in Verkehr.

Für die nun begonnene Bauform kam der Begriff „Spantenwagen“ zur Anwendung, als Bauartkennzeichnung wurde die Abkürzung „Sp“ unter Beibehaltung der Ursprungsbauart festgelegt, lautete somit z.B:  IbSp, IfSp oder PrSp.

Weitere Wagen wurden ab 1957 mit  geänderten technischen Details ausgeführt. Mit der 1956 erfolgten Klassenumstellung kam für die nunmehrige 2. Klasse allgemein ein einfache Polsterung mit Kunststoffbezügen zum Einbau. Neben der Untergestellverlängerung wurde auch ein neues Laufwerk mit Rollenlagern und die Bremsanlage auf O-GP geändert. Dabei kamen die wartungsfreundlichen Übersetzfenster (Firmenbezeichnung – Halbfenster) beim geänderten Kastengerippe zum Einbau.

Für den Einsatz als Beiwagen zu Triebwagen wurden weitere Wagen mit einer autonomen Heizung –Webasto – gebaut und als BT 7139.01 -7139.86 in Blau-Elfenbein lackiert. 

Aus dieser Serie stammt unser Museumswagen BT7139.42 mit 7 Übersetzfenstern und verlängertem Untergestell.

Diese Informationen wurden uns freundlicher Weise von Hermann Heless zur Verfügung gestellt!

 

Technische Daten

Baujahr 1962
Hersteller Waggonwerkstatt Feldkirch
Fabriksnummer
Sitzplätze 52

 

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